Durch künstliche Intelligenz generierte Bilder

Künstliche Intelligenz (KI) in der Berufswelt

Künstliche-Intelligenz-Expertin Gerlinde Schmid gibt uns Einblick in die Zukunft der Arbeitswelt.

7 Min.

© Midjourney/GSC

Die folgende Einleitung haben wir von ChatGPT schreiben lassen: Die fortschreitende Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) verändert die Arbeitswelt in einem atemberaubenden Tempo. In nahezu allen Branchen werden intelligente Systeme und Algorithmen zunehmend in den Arbeitsalltag inte­griert.

BERUFSBILDER DER KI-ZUKUNFT

Ein Schlüsselaspekt der KI im Arbeitsalltag ist die Automatisierung von wiederholbaren und regelbasierten Aufgaben. Dadurch werden bestimmte Jobs überflüssig, während gleichzeitig neue Berufsfelder entstehen. Dies führt zu einer Umstrukturierung des Arbeitsmarktes, wobei der Fokus vermehrt auf kreativen, emotionalen und sozialen Kompetenzen liegt. In der Ära der KI werden also Fähigkeiten wie Problemlösung, kritisches Denken, emotionale Intelligenz und zwischenmenschliche Kommunikation immer wichtiger. Neue Jobtitel wie „KI-Ethiker“, „Datenarchitekt“ oder „Kollaborationsmanager“ werden zunehmend relevant.

MENSCH-MASCHINE-KOLLABORATION

Statt die Arbeitnehmerinnen zu ersetzen, tritt KI häufig in eine symbiotische Beziehung mit ihnen. Durch die Automatisierung einfacher Aufgaben ermöglicht KI den Mitarbeiterinnen, sich auf anspruchsvollere und kreative Tätigkeiten zu konzentrieren. Menschliche Fähigkeiten wie Kreativität, Flexibilität und komplexe Entscheidungsfindung bleiben unersetzlich. Unternehmen, die die Mensch-Maschine-Kollaboration erfolgreich implementieren, sind in der Lage, die Produktivität zu steigern und innovative Lösungen zu entwickeln.

An dieser Stelle stoppen wir. Das war ein Teil des Textes, den ChatGPT ausgespuckt hat und den wir ganz leicht angepasst haben. Nicht schlecht, oder? Aber auch etwas unpersönlich und trocken. Denn zwischenmenschlich kann die KI nun mal keine Expertin im Burgenland finden, mit dieser ein Interview führen, zwischen den Zeilen lesen und den Leser*innen das Ergebnis authentisch präsentieren. Aber wir können das.

KI-Expertin Gerlinde Schmid weiß, was mit KI alles möglich ist – und zeigt es uns mit einem Augenzwinkern
anhand des eigenen Profilbildes.

Frau Schmid, Sie haben eine Full-­Service-Werbeagentur. Viele Ihrer Services kann heute eine KI übernehmen. Haben Sie Angst um die Existenz Ihres Unternehmens?

Gerlinde Schmid: Wir haben immer geglaubt, dass die menschliche Kreativität durch nichts ersetzt werden kann. Dann kommen diese neuen KI-Tools und erstellen kreative Texte, Grafiken, Bilder und Videos. Das dreht unsere gesamte Branche um.

Ich beschäftige mich seit Stunde null mit künstlicher Intelligenz. Vor Jahren wurde ich dafür noch belächelt, doch heute habe ich auf diesem Gebiet einen Wissensvorsprung, den ich ständig durch Fortbildungen in diesem Bereich ausbaue. Deshalb mache ich mir auch keine Sorgen um meinen Betrieb – wir arbeiten bereits seit zwei Jahren mit der neuen KI. Sie unterstützt unsere Arbeit, kann jedoch den Kontakt mit den Kundinnen oder Zusammenhänge und zwischenmenschlichen Austausch nicht ersetzen. Wichtig ist dabei: Transparenz. Die Kundinnen müssen wissen: was kann oder wird mittels KI gemacht und was von Menschen.

Was bedenken viele nicht, wenn sie mit KI-Tools arbeiten?

Was viele nicht wissen, ist, dass KI-erzeugte Bilder nicht dem Urheberrecht unterliegen. Alles, was du mithilfe der KI erstellst, ist auch in der KI gespeichert und du hast kein Exklusiv-Recht darauf. Wenn du damit ein Logo gestaltest oder ein Bild erstellst und das Teil deiner CI wird, kann es sein, dass das Bild oder Logo viele andere auch haben. Wenn du es jedoch mithilfe der KI erstellst und es dann selbst noch veränderst, hast du das Urheberrecht darauf. Und wenn meine Mitarbeiterin das Logo oder eine Grafik per Hand zeichnet, ist es ein Unikat. Genauso ist es mit Texten. Momentan muss noch kein Copyright angegeben werden für Content von der KI. Die EU ist gerade dabei, Richtlinien dafür zu erstellen.

Welche Probleme können daraus entstehen?

Ein großes Problem sind die Fake-­Videos, die mittlerweile auch überall im Netz kursieren. Wo Prominente für irgendein Produkt werben oder wo sie Finanztipps geben. Die Videos wurden mittels KI erstellt, wirken aber total echt. Es ist extrem schwer herauszufinden, was echt ist, solange es keine Kennzeichnungspflicht gibt. Und wenn es sie dann gibt und sie wird nicht durchgeführt, ist es auch wieder ein Problem. Aber zumindest gibt es dann eine Datenspur, die hinter dem Bild/Video liegt.

Durch künstliche Intelligenz generierte Bilder
© Midjourney/GSC

ChatGPT ist bereits vielen Menschen ein Begriff. Welche Tools gibt es noch, die Sie für gut befinden?

Was Texte betrifft, arbeiten wir z. B. unter anderem mit Neuroflash. Midjourney ist das Nonplusultra bei der Bild­erstellung, aber nicht ganz so unkompliziert für Laien zu bedienen. Ein neues Gratis-Tool von Google ist auch interessant: Google Bard. Angefangen vom Ernährungsplan bis hin zum kompletten Reiseplan oder Haushaltstipps und Abwesenheitsnotizen, erstellt das Tool sämtliche Vorschläge mitsamt Links und Buchungsempfehlungen. Aber wenn auf der Reise etwas passiert, hast du keine Ansprechperson. Wo der Mensch noch gebraucht wird, ist als Troubleshooter.

Es gibt auch schon zahlreiche KI-Tools zur Unterstützung von anderen KI-Tools. Beispielsweise waren Google-­Kampagnen für viele Betriebe immer zu komplex, sodass sie diese von Expert*innen durchführen ließen. Jetzt gibt es mit Performance Max ein KI-Tool, das diese Google-Kampagnen in kürzester Zeit erstellen kann. Ebenso will ­Google jetzt mit Gemini den Konkurrenten ChatGPT in den Schatten stellen. Die Branche überschlägt sich also mit neuen Programmen und Tools.

Durch künstliche Intelligenz generierte Bilder
© Midjourney/GSC

KI-Tools … Das klingt alles sehr viel und sehr zeitaufwendig …

Ja, es ist sehr zeitaufwendig, immer up to date zu sein. Diesen Vorsprung haben wir unseren Kundinnen vo­raus. Ich beschäftige mich fünf bis zehn Stunden in der Woche nur mit KI-Tools und Neuigkeiten auf diesem Sektor. KI ist ja dazu da, um Zeit zu sparen, aber wenn ich mich als Kundin erst damit befassen und einlesen muss, kostet mich das so viel Zeit, dass ich es trotzdem nicht selber mache.

Ich habe zum Beispiel einen Google-­Experten gefragt, ob er nicht Angst um seinen Job hat, wenn es jetzt eine neue KI gibt, die die Google-Kampagnen erstellt. Er sagte nein, weil es trotzdem einige Stunden sind, die das Unternehmen dafür aufwenden muss, um eine gute Kampagne mit dem Tool zu erstellen, und die wollen viele nicht erübrigen und sich damit befassen.

Welche Berufe werden künftig trotz KI stark gefragt sein?

Das alte Sprichwort ist gültiger denn je: Handwerk hat goldenen Boden. Alles, was per Hand erstellt werden muss, wird noch länger bei den Menschen bleiben. Mein WC anschließen oder die Fliesen in der Küche verlegen, das kann eine KI noch nicht. Wo KI die Hände ersetzen kann, ist in der Medizin. Operationen werden schon jetzt teilweise von hochentwickelten Robotern erledigt. Dem Ärztinnenmangel kann durch KI entgegengewirkt werden, egal ob Hausärztin oder Chirurg*in. Menschliche Diagnosen werden jetzt schon viel schneller und genauer von der KI durchgeführt. Das wird künftig viel mehr werden, um die individuelle Gesundheitsversorgung besser gewährleisten zu können.

Das Einzige, das die KI noch von den Menschen unterscheidet, ist also das Bewusstsein. Wird die KI ein Bewusstsein entwickeln können?

Ich glaube nicht, dass sie es jemals können wird, das ist nicht möglich. Aber sie kann nach außen so auftreten, als hätte sie ein Bewusstsein. Doch eine KI weiß nicht selbst, was gerecht oder ungerecht ist, sie hat keine eigenen Werte. Sie kann nur darauf zugreifen, womit die Menschen sie füttern. Deshalb ist sie auch immer ein Abbild der Menschheit.

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Zur Person: Gerlinde Schmid

Gründerin der Agentur Gerlinde Schmid Communications GmbH.
Schmid studierte Philosophie, Psychologie und Germanistik auf Lehramt, übte diesen Beruf jedoch nie aus, sondern kam auf Umwegen zum Journalismus und gab jahrelang das Magazin „Seerundschau“ heraus. Parallel dazu startete sie ihre eigene Werbeagentur im Jahr 2000 und werkt heute mit dem Schwerpunkt Konzept- und Designentwicklung mit zwei Angestellten und einer Praktikantin in Jois.

www.gsc-werbung.at

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