© Shutterstock

Schlaf gut, Schätzchen!

Nicht nur nach der viel diskutierten und wenig geliebten Zeitumstellung ist gesunder Schlaf und ein Mangel an diesem ein wichtiges Thema – und eines, um das sich viele Mythen ranken

3 Min.

Was sich so leicht dahinsagt, ist für viele Schwerstarbeit. Wissen zum Thema Schlaf kann aber dabei helfen, weshalb sich die BURGENLÄDERIN einige Mythen vorgenommen hat.

Mythos 1: Bester Schlaf vor Mitternacht

Richtig ist, dass man im ersten Drittel der Schlafphase einen überwiegenden Tiefschlafanteil hat – allerdings ganz unabhängig vom Einschlafzeitpunkt. Schlaf ist ein aktiver Prozess mit ca. 90-minütigen Einheiten, nach denen man meist kurz aufwacht. Dabei machen Tiefschlafphasen nur 20 Prozent des Schlafes aus.

Mythos 2: Schlafproblemen ist man hilflos ausgeliefert

Ein Allheilmittel gegen Schlafstörungen gibt es nicht, aber gewisse Rahmenbedingungen können bei der Nachtruhe unterstützen. Wer sich etwa am Tag bewegt, ist erschöpfter und schläft deswegen besser ein. Auch beruhigende Schlafrituale wie Atemübungen, (entspannende!) Hörbücher, ein Glas Milch oder ein Lavendel–Kissenspray können helfen. Es empfiehlt sich außerdem, direkt vor dem Einschlafen nicht lange am Handy zu sein – weniger wegen des blauen Lichts als wegen der vielen Eindrücke, die das Gehirn dann verarbeiten muss. Die Pharmaindustrie bietet neben klassischen Schlafmitteln unzählige Präparate für einen besseren Schlaf, etwa Kaubonbons mit Melatonin oder auch pflanzliche Mittel mit Baldrian oder Hopfen. Was einem selbst wirklich hilft, muss jede:r für sich herausfinden. Wer unter lang anhaltenden Schlafproblemen leidet, sollte statt einer Selbstmedikation lieber den Rat eines Mediziners oder einer Medizinerin einholen. Auch (unbewusster) Stress und Sorgen können Gründe sein, die einen erholsamen Schlaf verhindern. 

Mythos 3: Man kann Schlaf nachholen oder vorziehen

Leider: „Vorschlafen“ funktioniert nicht. Ein kurzzeitiger Schlafmangel lässt sich zwar innerhalb von drei Nächten ausgleichen, ein dauerhafter aber nicht. Für Menschen mit Ein- und Durchschlafstörungen ist längeres Schlafen am Wochenende außerdem nicht ratsam, da es den abendlichen „Schlafdruck“ abbaut. Es kann dann noch schwerer fallen, abends einzuschlafen, und für die kommende Woche entsteht ein noch größeres Schlafdefizit.

Mythos 4: Im Schlafzimmer soll es gemütlich warm sein

Natürlich sollte man nicht frieren, zu warm sollte es im Schlafzimmer aber auch nicht sein. Optimal ist eine Temperatur von 16 bis 18 Grad. Am besten lüftet man vor dem Zubettgehen, um die Raumluft mit mehr Sauerstoff anzureichern, der den Schlaf fördert. Weitere Tipps: Lärm- und Lichtquellen beseitigen und das Bett wirklich nur zum Schlafen (und für Sex ;-)) nutzen. Wer im Bett isst, streitet oder telefoniert, verknüpft das Bett unbewusst mit zu aktiven Tätigkeiten.

Mythos 5: Snoozen hilft beim entspannten Tagesstart

Die Snooze-Taste des (Handy-)Weckers ist sehr beliebt – wer möchte morgens nicht noch ein bisschen weiter vor sich hindämmern? Langfristig gesehen ist das Snoozen aber suboptimal, weil das Immer-wieder-aufgeweckt-Werden für den Körper mehr Stress bedeutet. Die Abwechslung mit kurzzeitiger Entspannung bringt den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander und kann dafür sorgen, dass wir tagsüber erschöpfter und weniger konzentriert sind.

Mythos 6: Acht Stunden Schlaf sind für jeden optimal

Diese Erkenntnis ist mittlerweile überholt und Forschende sind sich einig, dass Schlaf etwas sehr Individuelles ist. Manche kommen mit vier Stunden aus, andere brauchen über zehn – das ist genetisch festgelegt, ebenso wie das Frühaufsteher:in- oder Nachteule-Sein. 

Mythos 7: Nur wer durchschläft, schläft gut

Bis zum Morgen ohne aufzuwachen durchschlafen: Klingt gut, ist aber höchst unrealistisch. Bis zu 30-mal pro Nacht kurz aufzuwachen ist vollkommen normal. Es geschieht meist unbewusst, solange die Wachphasen nicht länger als drei Minuten dauern. Daher sollte man beim nächtlichen Aufwachen nicht auf die Uhr schauen, denn durch den Ärger entsteht Stress und das Wiedereinschlafen fällt schwerer.

Mythos 8: Frühjahrsmüdigkeit

Von März bis Mai leiden viele unter Erschöpfung, Schwindel und Kopfschmerz, da der Körper wegen der sich verändernden Licht- und Wärmeverhältnisse die Hormonproduktion umstellen möchte. Die Balance zwischen dem Schlafhormon Melatonin und dem aktivierenden Serotonin kommt ins Wanken und der Blutdruck sinkt. Abhilfe schaffen Bewegung, frische Luft und Sonne.

Abo

Sichern Sie sich Ihr BURGENLÄNDERIN-ABO