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Lifestyle | 23.11.2018

Was sie schon  immer über Sex wissen wollten …

und sich nicht zu fragen trauen! Die Antworten gibt Sexual- medizinerin Elia Bragagna.

Welcher Sextyp bin ich?

Die eine mag es romantisch, die andere spannend und abwechslungsreich. Um das eigene Erregungskonzept festzustellen, hilft ein relativ einfacher Test: Denken Sie sich fünf Szenen aus, wie Sex romantisch ablaufen könnte. Dann stellen Sie sich fünf Szenen vor, in denen es wilder hergeht. Was macht Sie an? Probieren Sie nun die Fantasie aus, die Ihnen am meisten Kribbeln verursacht hat!


Öfter geil als gedacht

Die Untersuchung einer Amsterdamer Klinik hat spannende Ergebnisse gebracht. Frauen und Männern wurden Pornos gezeigt, während ein Sensor in ihrem Genitalbereich die Erregung maß. Das Ergebnis: Während Männer schon längst gesagt hatten, sie seien erregt, spürten Frauen nichts. Und das, obwohl sie nachweislich erregt waren! Das zeigt, dass viele Frauen mit ihrem Körper nicht in Kontakt sind und nicht gelernt haben, den Körper in Bezug auf Genitalerregung wahrzunehmen. Dem kann gut mit Körperarbeit (ab Seite 104) begegnet werden.


Hinten auch?

Analsex muss man heute scheinbar wollen müssen. Müssen Sie nicht. Analsex findet eher in Anfangsphasen einer Beziehung statt oder wenn es hocherotisch zugeht. In der Regel ist es eher so, dass Frauen Analsex nicht so toll finden. Und sagen Sie auch Ihrer Tochter, dass sie nicht prüde ist, wenn sie hinten nicht will. Obwohl um den Anus genauso wie um die Klitoris viele Nervenbahnen verlaufen und man dort sehr sensitiv ist. Sicherheitshalber Gleitgel verwenden, die kleinen Risse, die bei Analsex entstehen können, können ziemliche Schmerzen verursachen.


Adults only

Es ist schon nett, wenn auch Frauen passendes Spielzeug haben wie den Womanizer, der nicht umsonst mit Geld-zurück-Garantie wirbt. Da kann kein Penis mithalten, der schafft es nunmal nicht, gleichzeitig zu klopfen, zu vibrieren und zu saugen. Dessen sollte man sich auch bewusst sein und derlei nicht vom Penis des Partners verlangen.


Mehr Pfeffer, bitte!

Eine Partnerschaft schläft dann ein, wenn man selbst schon eingeschlafen ist. Diese Beziehungen sind langweilig geworden, Paare spüren sich nicht mehr, Sex findet wenn, dann kurz vor dem Einschlafen statt. Damit man’s halt tut. Ein guter Tipp: Unter Menschen gehen, sich mit Freunden treffen, Sachen auch mal ohne Partner machen. Lachen, lebendig sein und für den Partner nicht immer berechenbar sein wirkt oft Wunder. Noch immer neigen Frauen dazu, die Verantwortung für Sex an den Mann abzugeben und dabei nicht wirklich zu wissen, was sie wollen. Nehmen Sie das Heft selbst in die Hand!


Hoppla!

Beim Seitensprung gilt: Treuebruch ist Treuebruch. Aber schlagen Sie nicht von vornherein die Tür zu, wenn es denn passiert ist. Sie sollten sich vielmehr fragen, was Ihr Partner (oder Sie, wenn es Ihnen passiert ist) beim Seitensprung gesucht hat bzw. haben, was ihm oder Ihnen vielleicht in der Beziehung fehlt. Oft sind es Liebe oder ein Gesehen- und Begehrtwerden. Frauen landen in Beziehungen vielfach in der Rolle der Mutter – und mit der will nur Ödipus ins Bett. Gelingt es, dem Grund auf die Spur zu kommen und darüber zu reden, steht einem feurigen Neuanfang mit dem alten Partner nichts im Weg.


Wie porno sind Sie?

Wie uns Mick Blue und Anikka Albrite erzählt haben, ist Porno gespielter Sex, der mit der Realität oft wenig zu tun hat. Die dauergeile Frau ist rar, in der Realität kämpft sie eher damit, für Entspannung und Geilheit überhaupt erst mal abschalten zu können. Abgesehen davon geht es in Pornos selten um die weibliche Lust, sondern eher darum, dass die immer bereite Frau jederzeit alle Körperöffnungen zur Penetration bereithält und dann noch jubelt, wenn alle bespielt werden. Das ist (dirty) Hollywood. Machen Sie sich Ihren eigenen Movie!


Selbst ist die Frau

Frauen kommen eher durch Selbstbefriedigung als durch Penetration zum Höhepunkt. Warum? Weil’s sich Frau so richten kann, wie sie will. Empfehlung für Frauen mit Orgasmusstörungen: Schauen Sie, was Ihnen beim Sex mit dem Partner fehlt, was Ihnen aber beim Selbstbefriedigen gelingt. Gehen Sie aktiv an die Sache heran, nehmen Sie ruhig einmal die Hand des Partners und führen Sie sie dorthin, wo es gut tut. Und den Gedanken, ob es wohl für ihn schön ist, schieben Sie bitte für diesen Moment zur Seite. Er kümmert sich schon um seinen Genuss.


Ich komme!

Der G-Punkt wurde noch immer nicht gefunden. Dafür wird in der Forschung nicht mehr wirklich zwischen Vaginal- und Klitoralorgasmen unterschieden, jetzt, wo man endlich weiß, dass die Klitoris nicht nur aus der kleinen Erbse beim Schei-
deneingang besteht, sondern ein großes Organ ist, das auch beim Vaginalsex beteiligt ist. Bei körperlicher Erregung füllen sich die inneren Schamlippen und die inneren Teile der Klitoris mit Blut, analog zum Penis des Mannes beim Ersteifen, der Klitoriskomplex schwillt auf doppelte Größe an. Beim Orgasmus beginnen die Muskelkontraktionen im unteren Teil der Vagina und setzen sich dann nach oben fort, bis sie die ganze Vagina und die Gebärmutter erfassen. Die Muskeln rund um die Harnröhre und den Anus klinken sich oft ebenfalls ein. Im Schnitt dauert der weibliche Orgasmus etwa 17 Sekunden. Orgasmen kann man auch ohne Beischlaf bekommen. Angeblich hat jede dritte Frau Orgasmen während des Schlafens. Es ist übrigens kein Mythos, dass manche Frauen ejakulieren. Man vermutet, dass sie über sogenannte Skene--Drüsen verfügen, die im vorderen Bereich der Vagina und dem unteren Teil der Harnröhre sitzen. Woraus das Sekret besteht, ist aber noch nicht erforscht.

Tipps: Viva la Vagina! Alles über das weibliche Geschlecht von Nina Brochmann und Ellen Støkken Dahl, Verlag S. Fischer. Auf der Seite www.omgyes.com berichten Frauen, wie sie ihren Körper und ihre Lust erleben; originell: eine animierte Vulva zum Üben der Fingerfertigkeit auf dem Bildschirm.