Lifestyle | 06.10.2020
Wunderbar wandelbar
Mensch und Kürbis verbindet bereits eine lange und durchaus wechselhafte Geschichte. Bis ins 16. Jahrhundert war in Europa der aus Zentralafrika stammende Flaschenkürbis noch die vorrangig genutzte Art. Wie der Name schon verrät, waren diese nicht nur kulinarisch nutzbar, sondern auch äußerst praktikabel einsetzbar. Vom einfachen Trinkgefäß bis hin zur langlebigen und robusten Wasserflasche für Wanderungen am Jakobsweg – der Zweitname für den Flaschenkürbis, „Kalebasse“, hält sich bis heute.
Hauptdarsteller.
Mit der Entdeckung Amerikas betrat aber der dort neu entdeckte Gartenkürbis die Bühne. Belege für seinen Anbau lassen sich bis ins zehnte Jahrtausend vor Christus datieren – kaum verwunderlich also, dass der Gartenkürbis zu den Grundnahrungsmitteln Amerikas und der Karibik zählte. Diesen Erfolg konnte er auch in Europa fortsetzen und damit den Flaschenkürbis als dominanten Speisekürbis fast vollständig verdrängen.
Geheimnisvolles Gemüse.
Rund um Anbau und Verwendung des Kürbisses ranken sich auf der ganzen Welt zahlreiche Mythen. So steht er in China noch heute sinnbildlich für Apotheker, die früher ihre Kräuterpulver und Arzneien in ausgehöhlten Kürbisschalen aufbewahrten. Ein europäischer Glaube hingegen besagt, dass sich die dickste Frau des Haushalts auf den bereits gesäten Kern setzen solle, da dieser dann Form und Volumen ihres Gesäßes annimmt.
Held des Herbstes.
Seiner langen Geschichte und vielfältigen Sortenausprägung verdankt der Kürbis daher seinen Erfolg. Egal ob klassisch als Suppe oder als raffinierter Zusatz in Currys und Eintöpfen aller Art – der Kürbis macht uns den Herbst besonders schmackhaft.

Pumpkin Pot Pie
ZUTATEN
- 1 kg Kürbis
- 400 g Hähnchenfilet
- 2 Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 2 Stangen Lauch
- etwas Butter und Öl zum Braten
- Thymian und Rosmarin
- 1 l Weißwein
- 1/2 l Gemüsebrühe
- 1/2 l Obers
- Salz und Pfeffer
- 1 Rolle Blätterteig
ZUBEREITUNG
1. Kürbis vorbereiten und in kleinere Würfel mit etwa ein Zentimeter Kantenlänge schneiden. Circa 15 Minuten weich kochen. Hähnchenfilet in kleinere Streifen schneiden und 15 Minuten kochen.
2. Zwiebeln, Knoblauch und Lauch klein schneiden und in einem Topf mit etwas Butter und ÖL garen. Thymian- und Rosmarinzweige zu einem Bund schnüren, zusammen mit Weißwein und Brühe hinzugeben. Bei mittlerer Hitze auf die Hälfte reduzieren lassen.
3. Obers hinzugeben und bei schwacher Hitze circa 15 bis 20 Minuten simmern lassen. Das Kräutersträuschen entfernen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
4. Eine ofenfeste Form einfetten. Den Blätterteig ausrollen und die Ränder an den Seiten der Form abschneiden.
5. Circa zwei Drittel des Kürbisses zu grobem Mus verarbeiten und zu einer Art Boden in die Form drücken. Hähnchenstücke und die restlichen Kürbiswürfel in die Form geben, die Sauce darüber gießen.
6. Der restliche Teig wird als Deckel verwendet. Verschließen, drei Luftlöcher in die Mitte stechen und den Pie bei 200 °C circa 20 Minuten backen, bis der Teig knusprig und gold ist.

Kroketten mit Cheddar und Pancetta
ZUTATEN
- 450 g Kürbis
- 80 g Pancetta
- 120 g Haferflocken
- frischer Rosmarin
- 6–8 EL Mehl
- Salz und Pfeffer
- 1/4 rote Zwiebel
- 50 g Cheddar
- Mehl, Eier und Paniermehl für die Panier
- Öl zum Frittieren
ZUBEREITUNG
1. Kürbis vorbereiten, in Würfel schneiden und weich kochen. Abkühlen lassen. Pancetta knusprig braten und zur Seite stellen.
2. Kürbis in der Küchenmaschine zu Mus verarbeiten. Haferflocken, Rosmarin und die Hälfte des Mehls hinzufügen. Zu einer festen Masse mixen. Das Mus sollte eine feste Konsistenz haben. Das restliche Mehl schrittweise hinzufügen, bis die richtige Konsistenz erreicht ist – sie sollte fest sein, damit man kleine Kugeln daraus formen kann. Mus mit Salz und Pfeffer abschmecken.
3. Zwiebel, Pancetta und Cheddar grob hacken.
4. Aus dem Mus eine Kugel formen und mit den Händen flach drücken. Mit Zwiebel, Pancetta und Cheddar füllen und wieder zu einer Kugel formen. Die Kugeln in Mehl, Ei und Paniermehl wenden, bevor sie in einem großen Topf frittiert werden. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Cheesecake
ZUTATEN
für den Boden
10 Digestive-Biscuits
50 g geschmolzene Butter
2 TL Piment
für die Füllung
200 g Kürbis
5 Blatt Gelatine
200 g Frischkäse
250 g Crème fraîche
100 g Zucker
1 Vanilleschote
50 ml Wasser
ZUBEREITUNG
Boden
1. Die Biscuits in der Küchenmaschine zu „Sand“ mixen.
2. Butter und Piment gut mit den Keksen vermischen, in eine Springform (circa 25 Zentimeter Durchmesser) drücken und bei 200 °C circa zehn Minuten backen. Den Boden ganz abkühlen lassen.
Füllung
1. Kürbis vorbereiten, backen und zu Mus verarbeiten. 200 Gramm abwiegen und abkühlen lassen. Gelatine in einer Schüssel mit kaltem Wasser einweichen.
2. Kürbismus, Frischkäse, Crème Fraîche, Zucker und Vanille zu einer glatten Masse ohne Klumpen verarbeiten.
3. Das Wasser erhitzen (nicht kochen lassen), die Gelatine im Wasser schmelzen lassen. Etwas von der Biscuitmischung als Temperaturausgleich über die Gelatine geben, bevor alles miteinander vermengt wird. Die Mischung über den abgekühlten Boden gießen und den Kuchen über Nacht kalt stellen.
