Lifestyle | 17.01.2022
Gschichtln aus dem Burgenland
Bezirk Neusiedl
Gols
Die Golser wehrten sich über viele Generationen mit Händen und Füßen gegen die Rekatholisierung, was sich auch in der Namensgebung niederschlug. Die Männer hießen Johann, Matthias, Paul, Andreas, Georg oder Martin, wohingegen die Habsburger Herrschernamen Josef, Franz, Stefan oder Rudolf absolut tabu waren. Bei den Frauen waren es genau genommen sogar nur drei Vornamen: Theresia, Susanne und Elisabeth. Wenn ein Mädchen Marie hieß, wusste man gleich, dass es sich bei dieser jungen Dame um die vierte Tochter handelte, Resl, Susl und Liesl also schon vergeben waren.
Bezirk Oberpullendorf
Lockenhaus
Nach Paul Kellers Tod 1976 wurde die Burg Lockenhaus in eine Stiftung eingebracht, da kam der legendäre Bewag-Chef Eugen Horvath ins Spiel. Er und Paul Blagusz organisierten Busreisen zur Burg, wo bei Kerzenschein und Fackellicht Ritteressen veranstaltet wurden. Strom gab es schließlich sowieso keinen. Außerdem hatte Eugen Horvath die glänzende und vor allem kostensparende Idee, die dringend notwendigen Renovierungsarbeiten von Fachkräften durchführen zu lassen, die sich wegen widriger Umstände gerade auf Staatsurlaub befanden und diese Abwechslung zu schätzen wussten.
Bezirk Oberwart
Wolfau
Bei den in der Wolfauer Dorfchronik beschriebenen alten Hausmitteln springt uns das/der/die Grambamperl an. Ein Löffel Butter, ein Löffel Honig und ein Liter Schnaps – welch ausgewogene Rezeptur. Leider handelt es sich hierbei wohl um einen Wickel und nicht um eine Medizin. Kennen Sie eigentlich den Lieblingsdialog des südburgenländischen Ornithologen? „Wo san die Hiana?“ – „Enten gäns.“ Für Auswärtige übersetzen wir gerne: „Wo sind die Hühner?“ – „Da drüben gehen sie.“
Roadmovie zum Blättern
von Petra Werkovits und Peter Vukics
Bücher über die Bezirke und Gemeinden des Burgenlands, aber vor allem informativ-unterhaltsame Beschreibungen des Burgenlands von heute.
Info und Bestellung:
Jeder Bildband kostet 33 Euro
Tel.: 0664/455 69 91
E-Mail: [email protected]