Die Wahl des passenden Parfüms

Welcher Duft für welche Gelegenheit?

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Welcher Duft für welche Gelegenheit?

Über Düfte lässt sich kaum streiten – sie sind immer eine Frage des Geschmacks. Doch einige Faktoren gilt es bei der Wahl des passenden Parfüms zu beachten. Welche sind das?

Es gibt viele verschiedene Düfte – doch welche passen zur eigenen Persönlichkeit? Bildquelle: @ William Bout / Unsplash.com

Der Hauptduft: Worauf kommt es an?

Zähne putzen, duschen, frisieren und der Lieblingsduft – so ähnlich sieht die Morgenroutine für viele Menschen aus. Denn die meisten Parfumliebhaber tragen einen Alltagsduft, dem sie über Jahre treu bleiben. Doch was macht einen Duft zum persönlichen Dauerbrenner?

Parfüm: passend zur Persönlichkeit

Zitronig-frisch oder süßlich-schwer – Düfte sind so individuell wie ihre Träger. Im Umkehrschluss suchen wir uns gern ein Parfüm, das die Qualitäten unseres Charakters hervorhebt und kleine Schwächen überspielt. Psychologisch assoziieren wir mit bestimmten Duftnuancen nämlich tendenziell bestimmte Eigenschaften. So steht zum Beispiel Dolce Gabbana für mediterranen Flair und Personen, die Neuem gegenüber sehr aufgeschlossen sind.

Hier einige Beispiele für Dufttypen:

  1. Extrovertiert und lebenslustig – der fruchtig-süße Typ

Fruchtig-süße Parfums passen zu jungen Träger/Innen, die das Leben genießen und gern neue Dinge ausprobieren. Sie unterstreichen einen offenen und aktiven Charakter, der in erster Linie Spaß haben will.

  • Selbstbewusst und erfolgreich – der Chypre-Typ

Chypre, benannt nach einem ikonischen Duft von Francois Coty, bezeichnet eine Komposition aus Zitrus-Kopfnote, blumiger Herznote mit Jasmin oder Rose sowie moosig-holziger Basisnote. Diese Mischung, die es in maskulinen und femininen Varianten gibt, verleiht eine souveräne und kompetente Ausstrahlung.

  • Bodenständig und verlässlich – der holzig-würzige Typ

Menschen, mit denen man „Pferde stehlen kann“, rücken sich per Duft nicht in den Mittelpunkt, sondern mögen unaufgeregte Basisnoten. Die warme Basisnote holziger Parfums vermittelt unterschwellig Stabilität und Verlässlichkeit, ohne sich aufzudrängen.

  • Sportlich und freiheitsliebend – der Zitrus-Typ

Autonomie, Dynamik und Energie – diese Eigenschaften verbinden viele Menschen mit zitronigen Düften sowie Ozon- und Aquanuancen. Diese Düfte stehen psychologisch für das Drängen nach Freiheit, aber auch für etwas Ungeduld.

  • Elegant und exklusiv – der Aldehyd-Typ

Chanel No. 5 – jeder kennt diesen Duftklassiker, aber niemand kann definieren, wonach er eigentlich riecht. Dennoch: Die Komposition wirkt stilvoll und schafft Vertrauen. Die Düfte dieser Familie wirken abstrakt und synthetisch, während man den Trägern Beständigkeit und Genauigkeit nachsagt.

  • Individuell und originell – der orientalische Typ

Schwere, orientalisch wirkende Duftnuancen ordnen wir unbewusst Menschen zu, die gesellschaftliche Grenzen gern überschreiten. Sie passen zu Künstlern und extravaganten Charakteren, die ihre eigenen Maßstäbe setzen.

Gibt es besondere Situationen für besondere Düfte?

Hier gelten prinzipiell dieselben Regeln wie für das Outfit: In manchen Lebenssituationen will man mit dem passenden Duft eine ganz bestimmte Ausstrahlung unterstreichen. Kurz gesagt: Beim Vorstellungsgespräch ist nicht dasselbe Parfüm angebracht, dass man gern für die Clubnacht aufträgt. Doch welche Düfte passen zu den jeweiligen Lebenssituationen?

  1. Seriös wirken im Vorstellungsgespräch

Bei Job-Interviews die eine klassisch-seriöse Garderobe erfordern, sollten Bewerber auch den Duft entsprechend anpassen. Besonders vorteilhaft wirken souveräne Chypre-Düfte und elegante Aldehyd-Nuancen. Auch frische, zitronige Nuancen verleihen einen selbstbewussten Auftritt, sollten aber nicht zu dominant eingesetzt werden. Eher unpassend sind süße und orientalische Parfüms, die Bewerber mit eher unseriösen Branchen in Verbindung setzen.

  • Erste Hilfe in stressigen Situationen

Dass man mit bestimmten Düften feste Charaktereigenschaften verbindet, lässt sich auch aromatherapeutisch nutzen. Wer in Prüfungssituationen, im Beruf oder im Alltag einer Stresssituation gegenübertritt, kann sich mit der Wahl des passenden Parfüms erden und beruhigen. Wirksam sind hier holzige und würzige Nuancen, die für Stabilität und Verlässlichkeit stehen.

  • Düfte für gute Laune im Alltag

Jeder kennt das: Das Wetter ist schlecht, der Chef unfreundlich und die eigene Stimmung im Keller – jetzt könnte man dringend eine Aufmunterung vertragen. Mit dem richtigen Parfum lässt sich der Gute-Laune-Kick manchmal einfach aufsprühen. Vorausgesetzt, im Flacon befindet sich die passende Nuance. Laut Erkenntnissen der Aromatherapie vermittelt Vanille Geborgenheit, während Orange die Angst nimmt. Jasmin und Mandarine heben die Stimmung und Rose schafft eine liebevolle Atmosphäre.

Welchen Duft zum ersten Date?

Beim ersten Treffen sollte jeder Teilnehmer seinen gewohnten Alltagsduft tragen. Der Grund: Diese Nuance unterstreicht die Persönlichkeit am effektivsten und schafft authentische Sympathien. Wer sich dagegen verstellt, erzeugt falsche Erwartungen und riskiert Enttäuschungen. Wichtig: Gerade Menschen, die generell schwere und markante Parfüms bevorzugen, sollten ihnen auch bei Dates treu bleiben – nur so wird klar, ob beide Datingpartner sich auch riechen können.

Was ist sonst noch zu beachten?

Ein Duft wird dort aufgetragen, wo das Blut dicht unter der Haut pulsiert. Das sind die Handgelenke, die Schläfen, hinter den Ohren und am Dekolletee. Doch neben den geeigneten Körperstellen gibt es noch mehr zu beachten:

Wie probiert man einen Duft richtig aus?

Bekanntermaßen bestehen Düfte aus einer Kopfnote, einer Herznote und einer Basisnote. Diese Elemente unterscheiden sich nicht nur in ihrer Duftnuance, sondern auch in ihrer Beständigkeit. Die Kopfnote wird zuerst wahrgenommen, doch sie verfliegt auch relativ schnell. Charakteristisch bleibt vor allem die Basisnote im Zusammenspiel mit der Körperchemie des Trägers bzw. der Trägerin. Wer ein neues Parfüm beurteilen will, sollte es deshalb einige Stunden lang tragen und anschließend beurteilen.

Achtung Duftblindheit!

Wer tagtäglich seine Lieblingsnuance aufträgt, bekommt mit der Zeit ein Problem: Die Nase gewöhnt sich an den bekannten Duft und nimmt ihn weniger stark wahr. Viele Menschen neigen dann dazu, mehr Duft aufzutragen, um das gewohnte Dufterlebnis zu erreichen. Für die Mitmenschen wie Büronachbarn oder Sitznachbarn im Bus ist diese Entwicklung weniger angenehm. Ihre Nase registriert die steigende Intensität durchaus und wird damit zunehmend belastet. Deshalb: Lieber ein- bis zweimal pro Woche den Duft wechseln oder mischen, um die eigene Nase sensibel zu halten.

Auch Düfte für besondere Anlässe sind durchaus keine Seltenheit. Bildquelle: @ Siora Photography / Unsplash.com

Fazit: Düfte sind so individuell wie Menschen

Moosig, zitrig, aldehydig – ähnlich wie beim Wein existiert auch für Düfte ein Fachjargon, der den Laien zeitweise verwirrt. Doch auf die Begrifflichkeit kommt es beim Parfumkauf nicht an. Hier ist nur wichtig: Fühle ich mich wohl mit dem jeweiligen Duft oder wirkt er eher fremd und irritierend. Die Wahl des Lieblingsparfums geschieht meist sicher aus dem Unbewussten heraus, selbst wenn der betreffende Duft eine komplexe Komposition aus hunderten Einzelnuancen ist.

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