Redakteurin Viktoria Kery Erdelyi

Editorial

Unser Editorial diesmal von Redakteurin Viktória Kery-Erdélyi

2 Min.

© Vanessa Hartmann

Bitte Gendere, Diskutieree und Vote …

Fieberschübe, Schüttelfrost und Gänsehaut. Die großartige Chefredakteurin Nicole Schlaffer, die zum Glück echt selten krank ist, liegt exakt zum Drucktermin darnieder. Aber so richtig. So sehr, dass sie mich last minute bittet, hier auf dieser ehrenvollen Seite einzuspringen.

Ich bin fit, meine Gänsehaut hat einen schönen Ursprung: weil ich gerade noch einmal die Seiten gelesen habe, auf denen wir unsere Nominierten für die BURGENLÄNDERIN AWARDS 2024 präsentieren. Es vergehen viele Wochen, in denen Sie uns dankenswerterweise Namen vorschlagen und wir recherchieren und diskutieren, was das Zeug hält, bis wir diese besondere Liste haben.

Keine von diesen Frauen hat eine gut bezahlte PR-Maschinerie hinter sich. Keine von den Frauen verfolgt ihre Mission, bloß weil sie Applaus möchte. Sie tun es aus Überzeugung. Und manche von ihnen müssen wir nahezu auf die Bühne zerren, weil sie eigentlich das Rampenlicht meiden. Aber: Wenn möglichst viele Menschen von den herausragenden Dingen erfahren, die sie tun, profitieren wir alle davon. Sie erleichtern und versüßen unser Leben, sie sind uns Vorbild – sie verändern, verbessern die Welt.

Gendern holt die halbe Welt in unsere Texte, Gespräche, Gedanken.

Viktória Kery-Erdélyi


Und während ich der sehr fiebrigen Chefredakteurin Herzerl whatsappe, weil ich mich so über unsere Nominierten freue, poppen am Bildschirm als Breaking News mal wieder Fragmente der Diskussion ums Gendern auf. Dies und das soll abgeschafft werden, dies und das soll nicht mehr verwendet werden müssen. Ganz ehrlich: Der Rückschlag tut beinahe körperlich weh. Wir stecken so viel Arbeit und Herzblut hinein, Menschen aus dem Schatten zu holen – UND zu zeigen, dass ALLEN (!) eine gleichberechtigte Welt guttut, und dann sollen Sterne, Doppelpunkte oder Binnen-I wehtun? Ehrlich jetzt?! Ja, manchmal ist das Gendern holprig, ja, sprachlich darf sich noch einiges weiterentwickeln, und natürlich reicht Gendern nicht, wenn nicht entsprechende Taten folgen. Aber gendergerechte Sprache holt nun mal die halbe Welt in unsere Gespräche, in unsere Texte und in unsere Gedanken.

Darum bitte: Gendern Sie, diskutieren Sie gerne mit Skeptiker*innen – und ganz wichtig: Voten Sie für unsere Nominierten. All das schafft Sichtbarkeit.


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