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Business Talk

Doris Kirchhofer ist als kaufmännische Leiterin der LIB (Landesimmobilien Burgenland) für die finanzielle Entwicklung von Bauprojekten zuständig.

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Die BURGENLÄNDERIN: Der Immobiliensektor unterliegt einem steten Wandel – was tut die LIB, um den kulturellen Wert der Immobilien und Flächen zu erhalten? 

Doris Kirchhofer: Im Eigentum der LIB befinden sich Liegenschaften mit den unterschiedlichsten Nutzungen wie Verwaltungsgebäude des Landes Burgenland, Berufsschulen, Kulturzentren und Sportstätten im gesamten Burgenland. Die Gebäude sind durchwegs auf eine langfristige Nutzung ausgelegt und werden durch laufende Investitionen erhalten und entsprechend ausgebaut und modernisiert – wie man bei einem unserer größten Projekte der letzten Jahre, der Sanierung der Burg Schlaining, auch eindrücklich sehen kann.

Nachhaltige Projekte sind in aller Munde. Welche Projekte koordiniert die LIB derzeit, die besonders zu erwähnen sind? 

Nachhaltigkeit wird in vielen Bereichen unserer Tätigkeit thematisiert, vordringlich derzeit natürlich vor allem in der Modernisierung von Heizungsanlagen, Nutzung von alternativen Energieträgern wie Photovoltaikanlagen als Nachrüstung bei Bestandsgebäuden oder als fixer Planungsbestandteil bei der Neuerrichtung. Ein Vorzeigeprojekt im Hinblick auf Energie- und Wärmeversorgung wird u. a. sicherlich der neue Campus der Fachhochschule in Pinkafeld, der mit einer Kombination von Erd- und Fernwärme entsprechend versorgt wird. 

Wie geht die LIB mit den derzeitigen Preisen für Rohstoffe und Baumaterialien sowie mit den Verzögerungen bei den Lieferketten um? 

Seitens der LIB wurde dem mit einer entsprechenden Verschiebung von nicht unmittelbar erforderlichen Investitionen Rechnung getragen. Zum Ende des Vorjahres hat sich dann eine leichte Entspannung abgezeichnet und wir konnten die Projektumsetzung entsprechend einplanen. Insgesamt hat der Preisanstieg jedoch nicht zu einer Einstellung der Bautätigkeit geführt. 

Sie engagieren sich auch sehr für den Nachwuchs in technischen Berufen. Wie können technische und handwerkliche Berufe Ihrer Meinung nach der Jugend schmackhaft gemacht werden? 

Wir haben auch Berufsschulen und die Keramikfachschule in unserem Portfolio und hier einzelne junge Frauen als Rolemodels vor den Vorhang holen zu können, freut mich sehr. Es ist ein gutes Gefühl, zu sehen, wenn ein Werkstück gelingt oder mit handwerklicher Arbeit und Wissen um die Werkstoffe getüftelt und entwickelt wird. Es ist mir ein großes Anliegen, aufzuzeigen, dass sich auch im handwerklichen Bereich gute Einkommenschancen und Aufstiegsmöglichkeiten eröffnen und mit Fort- und Weiterbildung der Weg eventuell sogar zu einem eigenen Unternehmen führen kann. 

Welche Bereiche sind besonders vom Fachkräftemangel betroffen und welche Maßnahmen setzen Sie, um dem entgegenzuwirken? 

Leider merken wir den Fachkräftemangel mittlerweile in allen Bereichen. Über laufende Fortbildung in den Unternehmen hinaus bedarf es meiner Meinung nach eines generellen Umdenkens in der Ausbildung. Das Gefühl, selbst etwas geschafft zu haben und einen Bereich im Berufsleben entdecken zu können, der nicht nur als eintönige Arbeit empfunden wird, ist ein sehr großer Ansporn.

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